Presse

Financial Times
Artikel: Wenn Not am Mann ist
Weibliche Interim-Manager sind auf dem Vormarsch. Von Klischees wollen sie zwar nichts hören – sie punkten aber doch mit Frauen zugeschriebenen Eigenschaften

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Artikel Allgäu Rundschau
Interim-Manager Katya Knauth vergleicht Probleme in Unternehmen mit Kriminalfällen.

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Allgäuer Wirtschaftsmagazin
(Ausgabe 1.2010) Mit Bergen im Blick – bergauf!
Da läuft es in einer Firma nicht mehr so richtig rund – und keiner weiß so recht, wieso. Da hilft oft nur eines: Der Blick von außen. Da könnte man sich nun eine sogenannte Unternehmensberatung engagieren – oder einfach eine sympathische Frau Katya Knauth, die als Interimsmanagerin Firmen wieder »auf Vordermann« bringt. Gemeinsam mit ihrem Mann Michael, der Spezialist für Internetauftritte ist, agiert sie vom Oberallgäuer Burgberg aus.

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KARRIEREWELT, DIE WELT (Ausgabe 5. Juli 2003)
Managerin auf Zeit (Text: Axel Gloger)
Mit ihrer Arbeit für eine Unternehmensberatung war Katya Kratzer manchmal nicht so recht glücklich: “Die Kunden waren allein gelassen”, beschreibt sie die Situation, wie sie sie mitunter antraf: Die Berater kamen, analysierten, schrieben ein dickes Gutachten – und gingen wieder.

“Das muss nicht sein”, sagte sie sich vor dreieinhalb Jahren – und machte sich mit einem eigenen Angebot selbständig: Sie wurde Interimsmanagerin. Ihre Dienstleistung: Beratung plus Umsetzung. “Ich bin auch dann noch da, wenn die Analyse abgeschlossen ist und die operative Phase beginnt”, beschreibt die 33-Jährige ihren Alltag. Sie ist eine der wenigen Frauen im Geschäft und zudem eine der jüngsten – denn die Manager auf Zeit sind meist gesetzteren Alters.

“Drei bis vier Monate”, beschreibt Katya Kratzer die Dauer eines typischen Projekts. Zunächst steigt sie in die Fakten ein: “Intensive Analyse, recherchieren, was in der Branche des Kunden los ist – dann schnell erkennen, wo die Probleme stecken und was zu tun ist.” Vom Interims-Manager wird erwartet, dass er rasch wirksam ist und schwierige Aufgaben anpackt.

Das Rüstzeug für diese Profession erwarb sie sich in ihrem Vorleben: 1994 schloss sie ihr Studium an der European Business School (EBS), Oestrich-Winkel, ab – eine BWL-Ausbildung mit einer Mischung aus Wissenschaft und Praxis. Zudem kommt ihr die Berufserfahrung zugute: “Acht Jahre in verantwortlichen Positionen” – darunter drei Jahre in der Führung eines Unternehmens in Tel Aviv und mehrere Jahre im Consulting-Business.

Vom besonderen Nutzen ihrer Aufgabe als Interimsmanagerin ist Katya Kratzer überzeugt: “Als Externer kann ich schnell den Finger auf die wunden Punkte legen. Die Mitarbeiter des Kunden-Unternehmens wissen, dass ich wieder gehe”. Das ermögliche es ihr, ohne die Zwänge einer gewachsenen Hierarchie die nötigen Veränderungen durchzusetzen.

brand eins (Ausgabe April 2002)
Die Interims-Frau (Text: Christiane Sommer)
Es gibt Experten für das Spezielle und für das Allgemeine. Und Katya Kratzer: Sie ist Expertin für das Zwischendurch.

Es gibt Dinge, die sind nicht für die Ewigkeit angelegt. Das soll so sein, das weiß auch jeder. Trotzdem sind alle traurig, wenn die Zeit vorbei ist. Für Katya Kratzer ist das Alltag. Als Interims-Managerin arbeitet die 32-Jährige nie sehr viel länger als ein halbes Jahr für einen Kunden. Manchmal etwas kürzer, manchmal etwas länger. Je nachdem, wann das Projekt erfolgreich beendet ist. Sie findet das gut so, ihre Auftraggeber, wie wir ihren Zeugnissen entnehmen eher nicht. Viele hätten sie gern länger im Haus, locken sie mit festen Positionen. Aber sie will nicht bleiben. Eine feste Anstellung – das hat sie hinter sich. Und noch nie, sagt sie, habe sie sich so gut gefühlt wie jetzt als Selbstständige.

Dabei hatte sie immer gute Jobs, war nach dem Studium an der European Business School drei Jahre als Geschäftsführerin bei einer Software-Firma in Israel, hat als Unternehmensberaterin gearbeitet. Irgendwann hat sie festgestellt, dass “meine Lernkurve flacher wurde”. Das war ihr Zeichen zum Absprung. Nun ist sie seit mehr als zwei Jahren Dienstleisterin auf eigene Rechnung und übernimmt unterschiedliche Managementpositionen auf Zeit. Noch keinen Tag hat sie mit Akquise verbracht, ihre Kunden kommen durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Was die sich von ihr wünschen ist sehr unterschiedlich, und sie nimmt sich die Freiheit, Aufträge abzulehnen, für die sie nicht kompetent sei. Kompetent fühlt sie sich vor allem in “Aufbau- oder Krisensituationen”. Sie sagt: “Ich bin gut, wenn wirklich viel Druck da ist.”

Entsprechend sucht sie ihre Einsatzfelder aus. Sie schreibt Business-Pläne für Start-ups, hilft bei der Kapitalsuche und agiert als kaufmännische Geschäftsführung. Für einen großen Kunden aus dem Fernsehgeschäft entwickelte sie eine Strategie für ein Entertainment-Portal, baute auch ein Geschäftsfeld mit auf und stellte auch gleich noch die Mitarbeiter mit ein. Für die Axel Springer Interactive Media übernahm sie die Projektleitung für die Umsetzung eines IT-Projekts und die Erstellung eines Pflichtenhefts inklusive Rechtemanagement.

Das ist jede Menge Verantwortung, und im Gegensatz zu den meisten klassischen Unternehmensberatern bleibt sie so lange in der Firma, bis das Projekt auch in der Praxis tatsächlich funktioniert. “Das ist für mich Teil der Aufgabenstellung – ich wäre sonst auch nicht zufrieden mit mir.” Ihre Kunden sollen durch sie besser dastehen, sie selbst hält sich im Hintergrund: “Das entspricht meinem Temperament.” Und es entspricht den Kundenwünschen: “Als Interims-Manager darf man den anderen niemals bloßstellen und niemals in die Defensive treiben.”

Natürlich kann sie all das nicht allein bewältigen. Das sagt sie ihren Auftraggebern auch ganz klar: Für bestimmte Fragestellungen greift sie auf ihr Netzwerk zu. “Das sind alles Leute, die ich schon seit Jahren kenne und mit denen ich schon oft zusammengearbeitet habe.” Das muss so sein, denn schließlich will der Kunde sich verlassen können, vertraut ihr wichtige Aufgaben an, die er aus was für Gründen auch immer selbst nicht bewältigen kann. Kann sie mit der Verantwortung leben? “Ja, weil ich nur mache, was ich mir zutraue.” Auch deshalb arbeitet sie oft genug auf Erfolgsbasis.